Antonio Wehrli - Portrait
Antonio Wehrli - Portrait
Plakat zur Eröffnung der Galerie
Plakat zur Eröffnung der Galerie
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Galerie Aussenansicht
Galerie Aussenansicht
Galerie Innenansicht
Galerie Innenansicht
Eröffnung durch Kaspar Marti, Präsident Kunstverein Glarus
Eröffnung durch Kaspar Marti, Präsident Kunstverein Glarus

Glarus

Eröffnung "Art Space Antonio Wehrli" in Schwanden

Antonio Wehrli hat am 7.11.2020 in Schwanden- Freibergstrasse 2 -  eine Kunstgalerie eröffnet. Seine erste Ausstellung zum Thema "Lebensfreude" ist bis zum 7.12.20 geöffnet -  Donnerstag und Freitag 13 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

Antonio - *1980 – ist frei schaffender Kurator und Künstler. Er arbeitet in der Schweiz und in China, wo er Ehrenbürger von drei Orten ist.  Seit 2011 lebt er auch in China. Es ist bewundernswert, dass in dieser schwierigen Zeit, ein Künstler im Glarnerland eine Galerie eröffnet. Das zeugt von Mut und Unternehmertum. Ich wünsche viel Erfolg und Freude an der Arbeit. Dieses Interview gibt einen vertieften Einblick in das Schaffen, die Absichten und Hintergründe der Galerie.

Hauser: Warum eröffnest Du im Glarnerland eine Galerie?
Wehrli: Der Kanton Glarus hat seit bald 2 Jahren keine Kunst-Galerie mehr. Es gibt immer wieder Ausstellungen, aber kein fester Ort, wo Kunst gezeigt wird.  Kunst bereichert das Leben und ich glaube, dass die Galerie «Antonio Wehrli Art Space» den Kanton Glarus bereichern kann. Zudem glaube ich, dass eine Nachfrage nach Kunstwerken vorhanden ist. Ich möchte dieses lokale Vakuum füllen.

Hauser: Welches ist Deine Vision für die Galerie?
Wehrli: Ich möchte mehrere Ausstellungen von lokalen und internationalen Künstlern organisieren und  hoffe, dass die Galerie ein Geheimtipp wird und viele Kunstliebhaber aus der ganzen Schweiz/Europa/Welt anzieht. Da ich viele Jahre lang in China gelebt habe und auch weiterhin in engem Kontakt mit China bin, wird die Galerie etwas „exotischer“ sein, als die meisten Schweizer Galerien. Wahrscheinlich wird sie nicht an Messen teilnehmen, aber Kooperationen mit Museen und Institutionen sind erwünscht und werden gesucht. Gerade wegen Corona werde ich auch versuchen, von Anfang an eine Online Präsenz zu etablieren. Das ermöglicht, dass Sammler aus aller Welt die in der Galerie ausgestellten Kunstwerke erwerben können. Als Realist erwarte ich nicht grosse Sprünge von Anfang an, aber ...

Hauser: Welche Ziele verfolgst Du?
Wehrli: Ich hoffe, dass ich die Galerie etablieren und später mit Angestellten vergrössern kann. Ich habe den Kanton Glarus seit unserer Ankunft im April gleich ins Herz geschlossen und hoffe, dass wir hier bleiben können.
Die Galerie soll zwischen Kunstschaffenden von verschiedenen Ländern und der Schweiz einen Austausch ermöglichen.

Hauser: Wie sieht das Programm nach der Eröffnungsausstellung aus?
Wehrli: Die zweite Ausstellung wird eine Gruppenausstellung zum Thema Winter sein.
Danach werden weitere Solo- und Gruppenausstellungen folgen, über die ich mir aber noch keine Gedanken machen konnte.

Hauser: Welche Art Kunst wirst Du zeigen?
Wehrli: Vor allem Malerei und Skulpturen. Ich bin aber auch offen für Fotografie und Neue Medien. Im Idealfall kann ich ein Schweizerisch-Internationales Netzwerk aufbauen und thematische Ausstellungen kreieren.

Hauser:Was ist das Preissegment der gezeigten Kunst?
Wehrli: Für den Anfang werden die Kunstwerke im 4 bis 5-stelligen Bereich sein mit wenigen Ausnahmen im 3 stelligen Bereich für kleinere Arbeiten oder Editionen.

Hauser: Welche Kriterien gelten für die Auswahl von Künstlern*innen?
Wehrli: Das wird je nach Thema der Ausstellung unterschiedlich sein. Für Solo- Ausstellungen suche ich in erster Linie nach aussichtsreichen, aufstrebenden Kunstschaffenden, aber auch aktive KünstlerInnen der mittleren Erfolgsstufe.

Hauser: Mit welchen Künstlern wirst Du zusammenarbeiten? (nationale, regionale, internationale)
Wehrli: Von überall, nationale, regionale und internationale Künstler. Meiner Meinung nach kennt Kunst keine Grenzen. Der Austausch ist wichtig und bereichernd. Hoffentlich gelingt es mir alles harmonisch unter einem Hut zu vereinen.

Hauser: Welche Bedingungen gibt es für Künstler*innen?
Wehrli: Gute Frage: Jetzt, wo ich in der Schweiz bin, wird sicher mehrheitlich alles per Vertrag schriftlich geregelt werden. Obwohl: ich hoffe, dass ich auch weiterhin mit vielen Künstlern per Handschlag oder neu wegen Corona Ellenbogenschlag, resp. virtuell arbeiten kann. Die Nähe zu den Künstlern, deren Werke ich ausstellen werde ist mir natürlich wichtig. Es geht nicht nur um die Kunst sondern immer auch um den Kunstschaffenden, den Menschen dahinter. Ich möchte mit mir sympathischen Menschen arbeiten. Das Vertragliche wird wohl zu Beginn vor allem auf Wunsch des Künstlers/der Künstlerin schriftlich festgehalten werden. Sonst auch schriftlich aber nicht mit Unterschriften, etc.

Hauser: Wie wirst Du Künstler*innen fördern?
Wehrli: Jede Ausstellung ist gut für den Lebenslauf. Verkäufe sind sehr gut und bestätigend. Ich hoffe, dass ich gute Sammler für die Galerie gewinnen kann, die ihrerseits oder über die Galerie die Künstler fördern. Als sehr positiver Mensch, werde ich die Kunstschaffenden auf emotionaler Ebene fördern.
Ich plane die Ausstellungen über verschiedene Kanäle zu bewerben, soziale Medien und Druckmedien. Über mein Netzwerk zu anderen Kunstschaffenden/Museen/Galerien, hoffe ich aussichtsreiche KünstlerInnen anderen Institutionen vorzustellen und sie so über Dritte zu fördern. Sobald als Reisen wieder einfacher möglich sein wird, plane ich Kunstresidenzen in Chengdu anzubieten.

Hauser: Was ist der Beitrag zur Förderung der Kunst im Glarnerland?
Wehrli: Über Gruppen- und Soloausstellungen möchte ich Kunstwerke von Kunstschaffenden aus dem Glarnerland zeigen und ihnen Möglichkeiten für Ausstellungen geben. Ausstellungen von internationalen Künstlern wird den Glarnern die Möglichkeit geben, Ideen von anderswo vor der Haustüre zu finden. Natürlich gibt es Galerien und Museen in Zürich, wo alle mögliche Kunst entdeckt werden kann. In Glarus selbst gibt es das Kunsthaus Glarus, das Werke von aller Welt zeigt. Die Galerie Antonio Wehrli Art Space in Schwanden wird hier ein zusätzlicher, kultureller Farbtupfer für das Glarnerland.

Hauser: Du zeigst Arbeiten zum Thema «Lebensfreude»; was sind die Gründe für diese Themenwahl?
Wehrli: Seit dem ersten Shutdown der Schweiz im März sind viele Menschen „Corona-müde“ geworden. Die konstante Angst zerrt an der Lebensenergie. Die Menschen trauen sich nicht aus dem Haus, die Lebensfreude schwindet, denn sozialer, direkter Kontakt ist ein wichtiger Teil des Menschseins. Ich habe „Lebensfreude“ gewählt, da ich mich selbst überwinden musste mit dem Thema Frieden zu schliessen. Meine Kunstwerke sind voller Lebensfreude, die starken, kräftigen Farben sind eine Quelle der Energie. Sie strahlen Lebensfreude aus, da sie mit Lebensfreude gemalt wurden. Gerade für Menschen, die nicht oder selten in die Natur kommen – jetzt wegen Corona – aber sonst auch wegen schlechtem Wetter, Gebrechen, Unmut, Faulheit, Unzufriedenheit, etc. ist es wichtig Freude zu haben. Beim Anblick meiner Bilder können Seele und Geist glücklich werden. Die Schönheit der abstrakten Farben verschönert den Betrachter, gibt Lebensfreude und positive Energie.

Hauser: Andere Themen, die Du ansprechen möchtest sind:…..
Wehrli: Im Moment möchte ich es bei der Lebensfreude belassen. Sie ist ein sehr wichtiger Bestandteil, gesund und munter durch die Corona-Krise zu kommen.

Herzlichen Dank und viel Erfolg und Lebensfreude!
Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

11.11.2020

Webcode

www.glarneragenda.ch/N2Un6E