Marius Baer | Bild: Jürg Huber
Marius Baer | Bild: Jürg Huber
Pablo Infernal | Bild: Adrian Asllani
Pablo Infernal | Bild: Adrian Asllani
Bukahara | Bild: Jürg Huber
Bukahara | Bild: Jürg Huber

Musik

Der Sound hallt nach

Musik, Bilder, Begegnungen: Eine Woche nach dem 14. Glarner Stadtopenair mausern sie sich zu bleibenden Erinnerungen. Dieses Mal sind es drei Acts, die bei mir vom zweiten Sound of Glarus auf dem Zaunplatz nachhallen – eine Überraschung, eine Bestätigung und eine Entdeckung.

Am Donnerstag ging es gegen 20 Uhr los mit der Überraschung. Marius Baer und seine Band begannen ihr Konzert mit dem diesjährigen Schweizer Beitrag am Eurovision Song Contest. Für Boys Do Cry war er vermutlich bei vielen Besucher:innen bekannt. Dass er seinen Hit gleich zu Beginn spielte, fand ich sehr sympathisch. Es kam mir vor, als wollte Marius Baer damit sagen: Bringen wir es hinter uns, dann kann ich zeigen, was ich sonst noch so draufhabe. Der Eurovision-Song beweist zwar, dass Baer eine wunderbare Stimme hat. Doch was er in Glarus danach lieferte, war der Beweis dafür, dass Baer ein leidenschaftlicher und exzellenter Musiker ist. Bei seiner Version von Lonely Boy verliebte ich mich endgültig.

Nach Marius Baer auf der grossen ging's weiter zu Pablo Infernal auf die kleine Bühne im lauschigen glarnerSach Village. Lauschig passt zwar zum High Energy Rock’n’Roll der vier Jungs nicht so richtig, und doch war die Bühne wie für sie gemacht. Fast schon könnte man von historischer Aneignung sprechen: Ihr optischer Auftritt katapultiere mich mitten in die Siebzigerjahre. An die Lautstärke musste ich mich zwar im gemütlichen Strandkorb sitzend zuerst mal gewöhnen, doch beim dritten Stück lockte sie mich aus dem Sitz, um mich einem Rockkonzert erster Klasse hinzugeben. Mehr als «einfach geil» gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen – genauso sind auch ihre Videos. Bei Sunshine lässt es sich sogar im Strandkorb gemütlich sitzen oder schmusen bleiben.



Ein kleiner Zeitsprung nach vorn zum Samstag: Plötzlich standen da Bukahara auf der grossen Bühne vor dem Glarnerstübli. Ihr Musikstil wurde als geheimnisvolle Mischung aus Swing, Folk, Raggae und Arabic-Balkan angekündigt. Das hörte sich zwar durchaus spannend für mich an, aber auch ein bisschen zu kompliziert, um mir den Zeitpunkt ihres Auftritts zu merken. Gut verpasste ich dieses wunderbare Konzert nicht, das trotz Regen schon vom ersten Ton an von den Ohren ins Herz und weiter in Hüfte und Füsse floss. Wer wissen will, wie sich kulturelle Diversität in verbindender Musik ausdrückt, zieht sich Bukahara rein und lernt zum Beispiel an einem Konzert sogar noch etwas Arabisch.

Was nebst den Bands von jedem Sound of Glarus bleibt, sind die vielen schönen Begegnungen mit bekannten und noch unbekannten Menschen. Besonders dazu geeignet und perfekt arrangiert war dieses Jahr die Food-Zone auf halbem Weg zwischen der GLKB-Bühne und dem glarnerSach Village. Mein persönlicher Favorit war die Crêperie Kaffi, Kick und Eierkuchen mit Anja an den Plattentellern, Thomas an der Eingangskontrolle und den Menschen in der Kolonne, die auf eine derart leckere Crêpe oder Galette gerne ein Weilchen gemeinsam warten und sich dabei kennenlernen, falls man sich nicht bereits als Fans der beiden hübschen Gastgeber in ihrem ebenso hübschen Foodtruck kennt.



Eine bleibende Begegnung führte auch dazu, dass es in diesem Kulturblog-Beitrag fotografische Eindrücke vom Glarner Stadtopenair gibt. In der Ruhe vor dem Sturm setzte ich mich am Freitag in der Food-Zone zu einer Frau, die sich Notizen machte und eine Fotokamera mit einem ziemlich grossen Objekt bei sich hatte. Ich kannte sie vom Hörensagen und nutzte die Gelegenheit, mich ihr vorzustellen. Diese Woche schickte sie mir ihre Bilder in zwei Videos. Was aus Susanne von Dach und mir wird, wird sich zeigen – jedenfalls bin ich jetzt schon dankbar, ihr am Sound of Glarus 2022 begegnet zu sein.


Text: Werner Kälin
Video: Susanne von Dach (Bilder) & Paul Eltschinger (Film)

Autor

Kulturblogger Glarus

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.09.2022

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