Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm - 1
Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm - 1
Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm - 1
Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm - 1
Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm - 1

Glarus

Das sehenswerte Resultat der HolzARTWoche in Elm

Finissage und "Ernte" der HolzART-Woche in Elm: Entstanden sind figürliche Skulpturen aus der Natur und der Tierwelt - als Beispiel sei hier der Käfer genannt, der aus dem Baumstamm wächst. Die vertraute Wahrnehmung schafft rasch eine grosse Nähe. Insgesamt hat das vielfältige Programm der Woche und die Arbeit der vier Kunstschaffenden viel Aufmerksamkeit geweckt und ein interessiertes Publikum erreicht. Hier folgt der Überblick über die Werke, die nach der öffentlichen Ausstellung erworben werden können.

Jessica Cheng ist die erste chinesisch-costaricanische Buildhauerin. Sie ist in Costa Rica aufgewachsen. Ihre Arbeiten spiegeln ihre doppelte Herkunft und die damit verbundene Kultur. Sie arbeitet mit verschiedenen Techniken oder Materialien. Mit ihrer Arbeit drückt sie Emotionen und menschliches Verhalten aus. Die Individualität der Menschen und der Rückzug zur Ursprünglichkeit sind Zentrum ihrer Arbeiten.

In Elm zeigt sie eine Skulptur, die an die Lebewesen in kreativer Art und Weise anknüpft. Ein Käfer wächst aus dem Baumstamm heraus und entfaltet Formen der Tierwelt, die aus der Nähe betrachtet werden können. Es sind eine Art mikroskopische Momente, die sie aus dem Holzstamm heraus entwickelt hat. Eine Arbeit, die überraschende Momente der Kreaturen festhält und unsere Fantasie der Betrachtung und Wahrnehmung anregt.



Kestutis Krasauskas
ist ein litauischer Künstler und Bildhauer. Er ist für seine Werke aus Holz gearbeitet bekannt. Nach dem Studium der Bildhauerei in Vilnius verfeinerte er seine Fähigkeiten und begann international anerkannte Skulpturen zu erschaffen. Sein Arbeiten sind kraftvoll und gleichzeitig fein in der Detailarbeit. Die Inspirationen für seine Werke findet er meistens in der Natur und bei  den menschlichen Formen der Erscheinung.

Die Arbeit in Elm präsentiert ein Tier in Symbiose mit menschlichen Händen. Es könnte ein Elch sein, der uns anblinzelt und mit seinem Charme uns verführt. Eine kreative und humorvolle Art der Darstellung überrascht in seiner Kombination. Das Publikum wird zum Schmunzeln und gleichzeitig zum Nachdenken über unsere Herkunft und Natur verführt.



Jacky Orler
, die einzige Schweizer Künstlerin, zeigt in Elm ihre Vielseitigkeit des Schaffens. Bei der gleichzeitig in Glarus ausgestellten Arbeiten hat sie sich auf die Abstraktion ausgerichtet, in der sie zu grundlegenden Themen der Menschheit nachdenkt und diese Prozesse in die skulpturale Arbeit überträgt. In Elm ist eine Arbeit sichtbar geworden, die den Schwerpunkt auf das Figurative setzt.

Sie arbeitet mit Elementen aus der Natur und der Tierwelt, die sie mit Farben aus dem Holz herausarbeitet. Vögel in der bunten Vielfalt stechen uns  ins Auge und lassen die herausragende Fertigkeit der skulpturalen Arbeit erkennen. Eine interessante Gegenüberstellung der in Elm gezeigten Arbeit mit den Arbeiten, die in der Galerie Joana Dörig in Glarus noch bis im September 23 zu sehen sind. Die Fähigkeit und Flexibilität, die sich im Handwerk spiegelt zeugt von einer ausgereiften handwerklichen Kunst.



Martynas Gailiusas
ist mixed-media-Künstler und Designer, der Methoden aus dem Produktedesign anwendet und skulptural umsetzt. Er hat einen Masterabschluss in kontextuellem Design von der Design Academy Eindhofen. Er verfügt über lange Erfahrung mit der Herstellung von Kino- und Theaterdesign, welche er mit Tischlerei und Möbelbau kombiniert. In den neuen Arbeiten beschäftigt er sich mit der Frage, wie sich politische und ideologische Paradigmen in der materiellen Kulturmanifestieren und die Identitäten der Menschen prägen

In Elm zeigt er eine klassisch anmutenden Holzarbeit. Die Skulptur besticht durch seine einfache Ausdruckskraft und die schön herausgearbeiteten Grundformen, die in unserem Leben eine grosse Bedeutung haben. Die Kugel wird von einem heraufragenden Element gestützt und ist eingebettet in zwei Flanken, die eine Schutzfunktion ausüben. Man kann diese Symbolik als die Erscheinung einer Erde und eines Planeten lesen, in welcher die zerstörerisch- menschliche Art und Weise des Umgangs mit der Natur nachvollzogen werden kann.


Kamilé Krasauskaité ist eine vielseitige, junge Künstlerin und Kuratorin aus Vilnius. Ihre Arbeiten umfassen Installationen, Skulpturen, Grafiken und Publikationen. Sie ist fasziniert von der Bewahrung alter Handwerkskunst, weil sie glaubt, dass diese sich mit verschiedenen Aspekten unseres Alltags verbindet. Sie ist fasziniert von den Praktiken und Glaubensvorstellungen indigener Kulturen und lässt diese Überzeugungen in ihre künstlerische Arbeit einfliessen. Ihr gesellschaftliches Engagement zeigt sich bei der Initiierung von Bildungsprogrammen im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Litauen.

Die in Elm erarbeitete Skulptur erinnert die Betrachter:innen an die indigenen Völker und entspricht in dieser Art und Weise den oben erwähnten Überzeugungen. Mich hat die Arbeit auch an einen Totempfahl erinnert, der von den Indianern als kulturelle Zeichen gebraucht worden sind. Totempfale sind monumentale Skulpturen, die aus einem grossen Baumstamm geschnitzt und bemalt sind. Sie haben verschiedene Bedeutungen, wie Geschichten erzählen oder des Stammesältesten zu gedenken. Sie sind auch Schutzgeister und Mahner, das Heiligtum eines Stammes. Die Flügel und der Kopf der Skulptur führen uns in eine Welt, die uns nicht so vertraut ist. Die Arbeit der Künstlerin besticht durch den klaren Schnitt, der die interessanten Formen aus dem Holz herausarbeitet.



In Elm sind von einer national und international geprägten Künstlergruppe Arbeiten entstanden, die starke Beachtung verdienen. Es kann nur gehofft werden, dass die Initiatorin Jacky Orler zu weiteren, mutigen Taten motiviert worden ist.

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
0793758199

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

09.08.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/Vm7tB6