Kultur, Gesellschaft & Leute
Ideen für die Innenstadt – Teil 3
Die Fortsetzung der Kulturblog-Serie mit den Eingaben zum Studienprogramm für die Innenstadtentwicklung ist ein Gespräch, das in eben dieser Innenstadt geführt wurde. Dieses Mal geht es um das Licht.
Bis am 12. September 2022 konnten Privatpersonen und Organisationen ihre Ideen zum Studienprogramm einreichen. Wie lang die Serie wird, hängt von Ihnen ab.
Teil drei ist das Resultat eines Gespräch zwischen Søren Ehlers, selbst Kulturblogger, und André Wettstein anlässlicher einer Begegnung der beiden beim Kaffee in der Innenstadt.
Wollen auch Sie oder Ihre Organisation Ihre eingereichten Ideen im Kulturblog zeigen? Dann schicken Sie diese an kulturblog@glarneragenda.ch – ich kümmere mich für Sie um die Veröffentlichung.
Gespräch zum Thema «Beleuchtung»
zwischen André Wettstein (Glarus) und Søren Ehlers (Ennenda)
vom 3. September 2022
Søren: Es gibt jetzt diesen Wettbewerb zur Aufwertung der Innenstadt Glarus. Was müsste man deiner Meinung nach denn tun?
André: Licht, Strassenbeleuchtung und Nachtbeleuchtung sollen mit einem Konzept gemacht werden. Dabei soll gelten: «Weniger ist mehr.» Beleuchtung in der Nacht ist sowieso fragwürdig; Stichwort Lichtverschmutzung. Aber wenn man Geld in die Hand nimmt, dann sollte das punktuell geschehen.
Ein schlechtes Beispiel ist die Beleuchtung der Bürglikirche.
Søren: Was ist denn schlecht an dieser Beleuchtung?
André: Es ist einfach Licht in die Bäume und an die weisse Wand hin. Das ist alles, aber genau das kann es nicht sein, denn man holt überhaupt nichts aus dem Objekt heraus. Man akzentuiert nichts. Es ist einfach «Pflätsch!». Auch auf den Strassen ist es so: Das Licht knallt einfach von oben herunter und tschüss. Auf diese Weise stört das Licht auch die Anwohner in der Nacht. Das Licht sollte keine Belästigung sein für die Anwohner, sondern etwas, was die Stadt freundlicher macht. Jetzt ist es so, dass um 18.30 Uhr die Trottoirs hochgeklappt werden und es beginnt zu «tötelen».
Søren: Wo könnte man noch etwas akzentuieren?
André: Es fällt mir auf, wenn ich durch die Stadt gehe. Es brennt einfach irgendwo Licht. An das Rathaus, an die Kantonsschule. Da könnte man viel mehr draus machen. Dazu habe ich ein Beispiel, das ich sehr gut kenne vom Limmatquai Zürich. Man hat den Eindruck, dass mehr Licht vorhanden ist als vor 20 Jahren, dabei stimmt das gar nicht. Es ist weniger Licht, das aber viel geschickter eingesetzt wird. Es ist weniger, es kostet viel weniger als vor zehn oder 20 Jahren und der Effekt ist viel grösser. Es ist fantastisch in der kalten Jahreszeit dort vorbeizulaufen. Dort sind die Cafés im Winter abends um 20 Uhr voll. Es herrscht dort jetzt eine wohlige, warme, angenehme Atmosphäre im Vergleich zu früher. Das ist wie Tag und Nacht.
Søren: Das heisst, sie haben ein Lichtkonzept dort?
André: Ja, sie machen es hell, sodass man verweilen kann, nicht so dunkel. Das muss nicht heissen: einfach «Brätsch!» Licht hin. Licht ist nicht einfach Licht.
Das ist nichts für Laien dieses Thema, da braucht es Fachleute.
#innenstadt
Eingabe: Søren Ehlers, Ennenda
Publikation: Werner Kälin, Ennenda
Autor
Kulturblogger Glarus
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Kategorie
- Gesellschaft
- Kultur
Publiziert am
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www.glarneragenda.ch/76rqGk