Glarus
Kunsthaus Glarus: Kunstschaffen M - Z, Dialogführung vom 3.12.23
Bei der Dialogführung „Kunstschaffen M – Z“ stellen sich die Künstlerinnen und Künstler auf einem Rundgang durch die Ausstellung bei einem moderierten Gespräch vor. Interessant für das Publikum war es, aus erster Hand mehr über die verschiedenen Positionen und verwendeten Medien zu erfahren. Vertreten bei dieser ersten Führung waren Rahel Opprecht, Silvia Peeters-Wuikg, Karin Reichmuth, Sibyl Rezgueni, Silvia Schneider und Antonio Wehrli. Wir werfen einen Blick auf ihr Leben und Schaffen.
Rahel Opprecht hat 2003 den Fokus-Preis des Glarner Kunstvereins gewonnen. Sie war Mit-Initiantin der Corona-Ausstellung von 2020. Sie erarbeitet Raumobjekte, pflegt die Malerei und das Zeichnen. Mit ihrer künstlerischen Arbeit entstehen Muster und Ornamente, Prägungen aus der Natur, mit welcher sie stark verbunden ist. Die gezeigte Arbeit ist stark mit dem Sinnlichen verbunden. Der Zugang zu ihren Arbeiten erfolgt über die Intuition. Motive der Arbeit sind beispielsweise Blüten, Moore oder Steine. Bei der gezeigten Arbeit korrespondiert das Bild an der Wand mit den Kissen am Boden, die mit ihren Ornamenten die Ausdrucksform des Bildes übernehmen. Ornamente schmücken und zieren mit sich wiederholenden Elementen. Oft sind es abstrakte oder abstrahierte Muster. Die Ornamente haben auch eine symbolische Funktion und sind oft Bestandteil in der dekorativen Kunst.
In(ne)halt, 2023
Silvia Peeters-Wuikg arbeitet in ihrem Atelier 64 in Glarus mit Angela Caviglia zusammen. Sie bilden einen Teil einer lebendigen Kunstgemeinschaft. Aus der Arbeit entstehen kreative Impressionen. Die wesentliche Absicht ist die kulturelle Landschaft von Glarus zu bereichern. Dies mit auf lokale Kunst ausgerichtetem Fokus. Das Material Holz ist die Leidenschaft der künstlerischen Auseinandersetzung. Silvia sucht passende Hölzer vor allem am Walensee. Das Drechseln ist dabei wichtig und anforderungsreich. Holz führt zur Erdverbundenheit. Keramik ist der andere Werkstoff der Arbeit. Keramik ist geduldig. Holz und Keramik werden im künstlerischen Ausdruck so zusammengeführt, dass Harmonie in einem Zusammenhang entsteht. Die drei Stelen bilden eine Einheit und stehen für Vater, Mutter und Kind.
Stelen: Vater, Mutter und Kind, 2023
Karin Reichmuth hat 2020 den Fokus-Preis des Glarner Kunstvereins gewonnen. Aktuell sind auch Arbeiten an der jurierten Ausstellung „Grosse Regionale“ im Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil zu sehen. Sie ist Steinmetzin und setzt sich mit ihren Skulpturen mit Zuständen in der aktuellen Gesellschaft auseinander. Ihre Arbeiten in Marmor bestechen durch technische Raffinesse, Leichtigkeit und Präzision. Die Arbeiten sind durch eine breite Vielfalt charakterisiert. Ein Affe mit einem Raketenglacé in der Hand steht dem Astronauten gegenüber. Eine spielerische Gegenüberstellung, welche das Erdverbundene mit der Schwerelosigkeit verbindet. Karin setzt sich bei ihrer Arbeit auch mit neuen Technologien auseinander und verbindet die Künstliche Intelligenz mit der Bedeutung der Natürlichkeit.
Across the Universe, Carrara Marmor, 2022
Sibyl Rezgueni hat in ihren Arbeiten einen starken Bezug zur Natur. Satte Farben und helles Licht spenden Lebenskraft. Sie pflegt eine schöne, intakte und idealisierte Natur in ihren Arbeiten. Auf der anderen Seite des Lebens gibt es farblose Reste der Existenz und totes Material. Diese beiden Pole gehören in ihrer Arbeit zusammen. Gegensätze mit verschiedenen Blickwinkeln und viel Raum sind charakteristisch für ihre Arbeiten. Der Respekt gegenüber dem Leben von Mensch und Tier spiegelt sich in den feinfühligen Arbeiten. Titel wie: „Seelen Wanderung oder von der Unmöglichkeit des Seins“ sind charkteristisch für die gewählten Ausdrucksformen. Sie wendet sich Dinge zu, die im Leben übersehen werden.
Still-Leben, 2007/2010/2023
Silvia Schneider präsentiert eine sortierte Auslegeordnung von Materialien aus Rebstöcken. Die Installation ist mit dem Ausgangsmaterial Rebstock entstanden. Die gewählten Materialien ergänzen sich wechselseitig, bilden ein grosses Ganzes und entsprechen unserem ästhetischen Empfinden. Die Künstlerin lässt sich beim Zusammenführen der Materialen vom Moment und den persönlichen Eingebungen oder der Intuition leiten. Die Installation klingt am Thema werden und vergehen an.
Wintersommerwende, 2023
Antonio Wehrli ist Künstler und Galerist in Schwanden, wo er den Art Space Antonio Wehrli betreibt. Er hat zehn Jahre in China gelebt. In der Galerie werden Kunstschaffende aus der Region ausgestellt. Die wesentliche Ausrichtung des künstlerischen Werks bei Antonio bezieht sich auf die Gravität und die zentrifugalen Kräfte. Es geht also um die Schwerkraft, Massenanziehung und die Grundkräfte in der Physik, aber auch um die Fliehkraft bei Kreisbewegungen. Sein Arbeitsmotto ist: „Turn your Life colorful“. In seiner Arbeit „Centrifugal“ wird die Fliehkraft auf runden Farbträgern, die in Rotation gebracht werden dargestellt, mit der Bildung von farbenreichen Mustern. Antonio geht es vor allem und positive Energien und die Buntheit des Lebens, gespiegelt in einer intensiven Farbigkeit. Das App „Artitive „ im Appstore/Google Play – https://opensea.iO/A-W zeigt Muster der Fliehkraft, wie sie in Rotation gebracht werden können.
Installation aus Centrifugal-Werken und deren NFT, 2023
Eduard Hauser
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Kulturblogger Glarus
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