Glarus
Chilbi im Schwanden - die Dritte im Bunde
An der Chilbi Schwanden - Teil 3 unserer kleinen Serie - hatte der Wettergott ein Einsehen. Dass die Chilbi Schwanden - und das Dorf - "in Bewegung" bleiben, dafür sorgt der VfB05. Und dann war da noch der Alpabzug ...
Die Zeit der Chilbi ist auch die Zeit der Alpabzüge. Kein Wunder, dauerte meine Fahrt nach Schwanden weit länger als gewöhnlich. Dafür durfte ich die wunderschön geschmückten Kuhköpfe, die Hüte und „Sennenkutteli“ der Bauerfamilien und deren Helfenden aus dem Autofenster hinaus bewundern. Die Sente „Bös Bächi“ liess mich besonders staunen. Ein Kuh war schöner als die andere.An diesem Chilbi-Samstag zeigte sich die Sonne doch etwas versöhnlicher. Nach einem ersten Schlenderdurchgang blieb ich am Stand von Barbara Armati und Elisabeth Zimmermann stehen und bewunderte die Auslage: Bunte Wollsocken, Nuscheli, Nateltäschli, Puppenkleider lagen schön drapiert auf dem Marktstandtisch. Die unzähligen Arbeitsstunden dahinter liess sich unschwer erahnen. Bewundernswert – und heutzutage nicht mehr so häufig anzutreffen.
Die drei Damen vom Grill
Um 13 Uhr begannen sich die Sounds von Autoscooter, Kinderbahn und Scorpion gegenseitig zu übertönen. Die nassen Festgarnituren waren eifrig vom Regenwasser befreit worden und Plastiktischtücher wurden über die Holzplatten gespannt. Erste Gäste genossen ihren Kaffee. Ich genehmigte mir beim Harmoniemusik-Zelt ein Chili con Carne. Nadja Stalder hatte mich dazu motiviert: „Wir musizieren heute mal nicht“, rief sie aus dem Wagen, „wir sind aktuell ‚Die drei Damen vom Grill!’ In kleiner Entfernung hatte die Jugendarbeit Glarus Süd einige Geschicklichkeits-Spiele im Angebot, die Teilnahme war kostenlos. Und die Kinder kamen, spielten, gingen wieder, und kehrten unzählige Male zurück, um sich beim Pfeilwerfen und anderen Herausforderungen mit Gleichaltrigen zu treffen.
Als ich über den Festplatz schlenderte, hatte ich die ersten Fotos schon im Kasten. Plötzlich rannte ein Junge auf mich zu und fragte sehr höflich, was ich denn geknipst hätte, und ob er da auch auf dem Bild sei. Ich zeigte ihm die Bilder, er wirkte zufrieden und eilte übermütig davon. Auf einmal stand er wieder vor mir, und drückte mir einen Sack Chips in die Hände. Mit einem Franken der Gegenleistung aus meinem Portemonnaie stob er wieder davon.
Schwanden in Bewegung halten
Im Zelt und an der Bar des „VfB 05“ blieb ich anschliessend hängen. Es sei „Der Verein für Bewegung“, wurde ich aufgeklärt, 2005 von Walter Gmür, Balz Streiff, Dölf Tschudi, Walter Cechet und Bruno Largo gegründet. Das Ziel des Vereins war und ist es auch heute, das Dorf Schwanden in Bewegung zu behalten. Man wolle Anlässe wie Chilbi, Fridlisfüür, Weihnachtsmarkt ua. beibehalten. Das alljährliche Spannferkel am Freitagabend hatte ich verpasst, dafür durfte ich heute vom „Schwandener Wyberg-Tröpfli“ degustieren – als Autofahrerin nur ein Schlückchen.
Die Pfadi Kärpf lockte mit grossem Büchsenschiessen, Süssgebäcken und Schlangenbrot, das an einer Feuerschale selber gebrätelt werden konnte. Dem Schlangenbrot konnte ich zur Freude der Pfadfinder nicht widerstehen. Gegen 17 Uhr haben sich Chilbimeile, Chilbiplatz sowie die Bahnen dann zusehends gefüllt. Die Wettervorhersage für den Samstagabend und den letzten Tag, dem Chilbisonntag klang immer optimistischer – und sie stimmte. So wurde die diesjährige Chilbi doch noch zu einem Erfolg. Eine schöne Chilbi war’s, der Einsatz aller Organisatoren und Helfenden, hatte sich wieder einmal mehr gelohnt.
Text und Fotos: Susanne von Dach
Autor
Kulturblogger Glarus
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