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Regierungsrat zeigt sich offen gegenüber neuen Formen der Mobilität
Die Implementierung neuer Mobilitätsformen braucht – genauso wie die Umsetzung anderer Verkehrsprojekte – eine gewisse Vorlaufzeit. Zudem müssen auch diese Angebote zweckmässig und wirtschaftlich sein.
Das Netzwerk «Glarus zukünftig mobil» stellt in seiner Petition «Glarner Verkehrswende jetzt» drei Forderungen an den Regierungsrat:
1) Nachteile des Mehrverkehrs ernst nehmen und die Mobilitätsbedürfnisse vom motorisierten, individuellen Verkehr über den öV bis zum Velo- und Fussverkehr anerkennen.
2) Entwicklungen fördern und in Lösungen investieren, die den Menschen im Kanton Glarus in den nächsten 20 Jahren etwas nützen.
3) Mit dem Bund neue Mobilitätsformen als Pionierkanton testen.
Der Regierungsrat zeigt Verständnis für die Anliegen der Petition. In den letzten Jahren wurden verschiedene Vorhaben in den Bereichen Langsam-, öffentlicher und Strassenverkehr umgesetzt. Damit konnte die Situation – auch im Sinne der Petition – verbessert werden. Weitere Projekte sind in Ausführung oder Planung. Nachfolgend eine Übersicht:
Langsamverkehr
Der Kanton verfügt bereits über ein gutes Velowegnetz. Dies geht aus einer Analyse des Kompetenzzentrums Fuss- und Veloverkehr der Hochschule für Technik in Rapperswil hervor. Die darin erwähnten Schwachstellen konnten an mehreren Stellen behoben werden. Weitere konkrete Verbesserungen sind schon im Strassenbauprogramm 2023 vorgesehen: So sind auf Antrag des Regierungsrates Kredite für den Bau und Unterhalt der Velorouten Linthal–Bilten und Niederurnen–Mühlehorn enthalten.
Öffentlicher Verkehr
Der Kanton will eine flächendeckende Grunderschliessung aller Ortschaften mit dem öffentlichen Verkehr sicherstellen – ohne Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien. Der Regierungsrat will ausserdem, dass die Züge auf der Bahnlinie Ziegelbrücke–Linthal alle 15 Minuten verkehren. Diese Verbesserung zum heutigen Halbstundentakt soll in das nächste Ausbauprogramm des Bundes einfliessen (Ausbauschritt STEP 2040/45). Zudem setzt sich der Kanton für die Direktverbindung nach Zürich ein. Diese ist nämlich in den aktuellen Planungen des Bundes nicht mehr enthalten. Ebenso setzt sich der Regierungsrat für einen guten Eckanschluss in Richtung Chur und schnelle Verbindungen nach Rapperswil/St Gallen (siehe auch Medienmitteilung vom 31.3.2023: Öffentlicher Verkehr: Gutes Angebot weiter entwickeln) ein.
Beim Nahverkehr soll die Verteilung des Verkehrs zugunsten des öVs erhöht werden. Dies soll mit flächendeckenden Taktfahrplänen, schlanken Anschlüssen und schnellen Verbindungen erreicht werden.
Strassenverkehr
Das von der Landsgemeinde im Jahr 2010 beschlossene Mehrjahresprogramm 2010–2019 enthält drei neue Kantonsstrassen: die Verbindung Leimen-Holenstein, die Querspange Netstal Nord und die Stichstrasse Näfels–Mollis. Letztere wurde im Jahr 2021 in Betrieb genommen. Die Querspange Netstal Nord wird aktuell gebaut. Die Verbindung Leimen–Holenstein will der Landrat in das Strassenbauprogramm 2024 aufnehmen.
In den kommenden Jahren sollen realisiert werden ...
... die Umfahrung Näfels, deren Baubeginn für spätestens 2030 geplant ist.
... die Umfahrung Netstal auf den Horizont 2040. Die Umfahrung wird den stark von Durchgangsverkehr und Lärm belasteten Ortsteil Netstal entlasten. Sie wird zu weiten Teilen unterirdisch verlaufen.
... das weitere Vorgehen bezüglich der Umfahrung Glarus.
Neue Mobilitätsformen
«Neue Mobilitätsformen» sind Angebote im öffentlichen Verkehr, die nicht zwingend nach einem Fahrplan, sondern auf Bestellung verkehren. Das sind zum Beispiel das Carsharing, aber auch sogenannte On-Demand-Angebote (Bedarfsangebote). Gemäss einer aktuellen Studie sind On-Demand-Angebote im Kanton Glarus nicht alltagstauglich.
Der Regierungsrat steht Lösungen offen gegenüber, die die Mobilität der Bevölkerung verbessern. Dazu gehört auch das Erstellen eines Elektro-Mobilitätskonzepts. Dieses ist in den Legislaturzielen 2023–2026 enthalten.
Quelle: Kanton Glarus, Public Newsroom
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