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Steinmann und Zopfi für Glarus nach Bern

Das Umweltrating nimmt die Kandidierenden für das Bundeshaus unter die Lupe. Dadurch ermöglicht der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) zusammen mit weiteren Umweltverbänden auch den Glarner Wählerinnen und Wählern ein Bild darüber, wie umweltfreundlich sich die Kandidatinnen und Kandidaten darstellen, aber auch verhalten.

Beim Blick in die Resultate des Umweltratings zeigt sich in Glarus ein klares Bild. Bis auf die beiden SVP-Kandidaten haben alle Kandidierenden daran teilgenommen. Bei den Ständeratskandidaten überzeugt der Bisherige Mathias Zopfi mit einem Wahlversprechen von 96,4 Prozent. Beim Nationalrat liegt Sabine Steinmann ebenfalls mit 96,4 Prozent vorne. Aufgrund der eindeutigen Resultate empfiehlt die VCS-Sektion Mathias Zopfi von den Grünen zur Wiederwahl in den Ständerat und Sabine Steinmann von der SP als neue Nationalrätin.

Wahlversprechen und Bilanz

Weil es bei einem Versprechen um die Verlässlichkeit geht, hat sich der Sektionsvorstand auch das tatsächliche Verhalten angeschaut. Als einziger Bisheriger weist Mathias Zopfi auch als einziger Kandidat eine Bilanz auf. Mit 94,1 Prozent liegt diese in der vergangenen Legislatur (2019 bis 2023) sehr nahe an seinem Versprechen für die kommende Legislatur. Seine Partei erreicht im Ständerat eine Bilanz von 98,4 Prozent.

Weil der Nationalratssitz neu zu besetzen ist, lässt sich für Sabine Steinmann nur ein Blick in ihre Parteibilanz auf eidgenössischer Ebene heranziehen. In der Legislatur 2019 bis 2023 erreicht die SP im Nationalrat einen Wert von 98,8 Prozent und liegt damit leicht höher als Steinmanns Wahlversprechen. Die Mitte hat in der gleichen Zeit im Nationalrat zu 36 Prozent umweltfreundlich abgestimmt, während die Partei 68,7 und ihre Kandidatin 82,1 Prozent Umweltfreundlichkeit versprechen.

Zur Vervollständigung der am Umweltrating teilnehmenden Kandidierenden: Die FDP hat 2019 bis 2023 auf eidgenössischer Ebene im Ständerat zu 29,2 Prozent umweltfreundlich abgestimmt. Der abtretende Ständerat Thomas Hefti erreicht eine Bilanz von 10,7 Prozent. Demgegenüber steht das Wahlversprechen von FDP-Kandidat Benjamin Mühlemann von 29,8 Prozent. Die Glarner SVP-Kandidaten nehmen nicht am Umweltrating teil. Die SVP verspricht schweizweit, 31 Prozent umweltfreundlich zu stimmen – ihre Bilanz beträgt im Ständerat 16,4 und im Nationalrat 4 Prozent.

Seit 44 Jahren für Mensch und Umwelt

Der Verkehrsclub der Schweiz engagiert sich für nachhaltige Mobilität und ein gesundes Klima. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern schafft er eine lebenswerte Zukunft – auch für kommende Generationen. Auch auf regionaler Ebene verfolgt er in den Sektionen wirksamen Klimaschutz und mehr Verkehrssicherheit. Dazu gehören die Förderung des Velos, des Zug- statt Flugverkehrs sowie von Tempo 30 innerorts.

Auch im Glarnerland strebt die lokale VCS-Sektion eine echte Verkehrswende an. Anstelle der Konzentration auf den Strassenausbau mit noch mehr Autoverkehr zur Folge, setzt die Sektion auf eine effizientere Auslastung der bestehenden Infrastruktur – zum Beispiel durch bessere Auslastung der Personenwagen mit Sharing- und Mitfahrangeboten, mit komfortableren, schnelleren und sicheren Veloverbindungen auch im Hinblick auf das E-Bike als Ersatz für das Auto, und durch mehr Aufenthaltsqualität in den Dörfern dank mehr und sicherem Fussverkehr sowie weniger Strassenlärm und Reifenabrieb.

Bergkantone wie Glarus sind besonders auf eine verlässliche und wirksame Umwelt- und Klimapolitik angewiesen. Der Verkehr verursacht in der Schweiz jährlich 13,7 Millionen Tonnen oder 38 Prozent der CO2-Emissionen. Der Löwenanteil von 71,2 Prozent stammt von Personenwagen (Bundesamt für Statistik, Stand 2021).

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VCS Sektion Glarus

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  • Schweiz
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Publiziert am

27.09.2023

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