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Ausbildungsoffensive am KSGL – das Spital investiert in neue Talente
Trotz angespannter Finanzsituation hat das Kantonsspital Glarus (KSGL) das Budget für die Ausbildung neuer Fachleute – namentlich in der Pflege – erhöht. Dies wird auch im Jahr 2025 so sein. Die Ausbildungsoffensive hat dazu geführt, dass die Anzahl Ausbildungsplätze von 38 auf 53 gesteigert werden konnte. Seit Sommer 2024 wird erstmals auch die Lehre für Medizinische Praxisassistenzen (MPA) mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis angeboten. Die erste Lernende ist Giulia Disch aus Schwändi, die auf 150 Tage KSGL zurückblickt.
Die Zukunft hat bereits begonnen, wenn es um die Weiterentwicklung der Pflegeberufe im medizinischen Umfeld geht. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat das KSGL auch in schwierigen Zeiten der Transformation die Investitionen in die Ausbildung beibehalten und sogar ausgebaut. Aktuell werden am Kantonsspital 38 Ausbildungsplätze zur Assistenz Gesundheit und Soziales (AGS), zur Fachperson Gesundheit mit eidgenössischem Fachzeugnis (FAGE) beziehungsweise mit Anschluss zur Höheren Fachschule angeboten.
Weiterer Ausbau für 2025 geplant
Für das laufende Lehrjahr seit Sommer 2024 konnte die Anzahl Lernender von 38 auf 53 gesteigert werden. Diese sind einerseits auf die klassischen Bettenstationen Medizin und Chirurgie verteilt, andererseits sollen die Lernenden vermehrt auch auf anderen Abteilungen einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können. Dazu gehören die Intensivpflegestation (IPS), die Psychiatrie sowie die Notfallstation. Parallel zur Erhöhung der Ausbildungsplätze sind auch mehr Stellen für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner geschaffen worden. Diese sind unter anderem auch für die verschiedenen Lernsettings und das praktische Erlernen der verschiedenen Kompetenzen zuständig. Auch hier geht das Spital innovative Wege. So erfolgt ein Teil der Lernbegleitung in gemischten Lerngruppen, die verschiedene Ausbildungsniveaus vereinen. «Wir müssen aktiv gegen den Fachkräftemangel in Schlüsselberufen im Gesundheitswesen vorgehen. Deshalb verhalten wir uns antizyklisch und investieren – zusammen mit dem Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales BZGS im Kanton – in dieses Feld. Was erfreulich ist: Die jungen Menschen wollen in Pflegeberufe einsteigen und arbeiten gerne im KSGL. Die Lehrstellen, welche das BZGS anhand der Ausbildungsplätze in den Betrieben vergeben kann, waren schnell besetzt», berichtet Barbara Meili, Leiterin Ausbildung am KSGL.
Zusätzliche Premiere: MPA-Ausbildung seit Sommer 2024
Eine Premiere stellt die neu angebotene dreijährige Ausbildung für Medizinische Praxisassistenzen mit EFZ dar. Diese erfolgt parallel zu den Umsetzungsarbeiten der Pflegeinitiative, ist aber nicht direkt mit diesen assoziiert. Diese Profession ist eine wertvolle Ergänzung zu jenen Berufsbildern, die im KSGL bereits erlernt werden können. Weil in Zukunft Dienstleistungen vermehrt ambulant erbracht werden, sind die MPA zentrale Fachkräfte, die dank ihres Wissenshorizonts breit einsetzbar sind. «Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Ausbildungsabteilung sowie des Teams ‘Administration Chirurgie & Frauenklinik’ konnten wir gemeinsam einen modernen Schulungsplan erstellen und so eine provisorische Ausbildungsbewilligung vom Kanton erwirken. Die Auszubildenden erhalten diverse Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche unseres Spitals. Dazu gehören Labor, Röntgen, Patientenadministration, Notfall und weitere Bereiche intern. Hinzu kommt ein externes Hausarztpraktikum, wo unsere Lernenden weitere Kompetenzen erwerben können. Wir bieten damit ein spannendes und attraktives Umfeld und Angebot, was die Attraktivität der Ausbildung deutlich steigert», hält Leonore Agazzi, Berufsbildungsverantwortliche MPA fest.
Vielfältigere Einsatzradius
Im MPA-Beruf kommt dem Kontakt zu Patientinnen und Patienten eine zentrale Bedeutung zu. Auch das Triagieren – das Einschätzen der Dringlichkeit für eine Arztkonsultation am Telefon – ist eine wichtige Aufgabe dieser Fachkräfte. Hinzu kommen verschiedene diagnostische und therapeutische Aufgaben wie das Röntgen, die Erstellung von EKG oder Hörtests. Die MPA tun dies in enger Abstimmung mit Ärztinnen und Ärzten, denen sie auch bei kleinen Eingriffen und Behandlungen assistieren. Schliesslich gehören auch administrative Aufgaben sowie das Rechnungswesen zum Portfolio einer MPA.
Die erste angehende MPA am KSGL: Giulia Disch aus Schwändi
Sie ist die erste Lernende am KSGL, die sich für die neue Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistenz EFZ angemeldet hat. Seit gut 150 Tagen nunmehr ist Giulia Disch aus Schwändi am Spital. Die 17-jährige junge Frau berichtet aus ihrem Lernalltag.
Giulia – erinnerst Du Dich noch, wie Du auf die Idee kamst, Deine Ausbildung am Spital zu starten?
Medizin hat mich schon immer interessiert. Als ich von der Ausbildungsmöglichkeit als MPA im Spital hörte, habe ich mich sofort beworben. Beim Schnuppern haben mir sowohl die Arbeit als auch das Team sehr gefallen, weshalb ich mich für diese Ausbildung entschieden habe.
Wenn Du nicht ans Spital gegangen wärest, was wäre Deine Alternative gewesen?
Ich hätte mir vorstellen können, entweder in einer Hausarztpraxis zu arbeiten oder die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit (FAGE) zu machen.
Hattest Du als Kind einen Traumberuf vor Augen?
Als Kind wollte ich Rettungssanitäterin werden. Die Ausbildung zur MPA bietet mir dafür eine ausgezeichnete Grundlage.
Wenn Du einen typischen Tag beschreiben müsstest, wie sieht dieser aus?
Ein typischer Tag besteht aus einer Mischung aus administrativen Aufgaben und direkter Patientenbetreuung. Ich lerne viel durch die Interaktion mit den Patient:innen sowie durch die verschiedenen Tätigkeiten, die mir zugeteilt werden.
Was machst Du besonders gern?
Ich finde es besonders faszinierend, wie abwechslungsreich unsere Arbeit ist. Zudem fühlt es sich gut an, Menschen zu helfen, besonders in Situationen, in denen ein Spitalaufenthalt für sie nicht immer angenehm ist.
Wie erlebst Du die Zusammenarbeit mit Deinen Kolleginnen und Kollegen?
Als sehr positiv. Meine Kolleginnen und Kollegen sind aufmerksam und unterstützend. Besonders erfreulich: Ich kann mir die Zeit nehmen, die ich brauche, um etwas Neues zu lernen.
Schauen wir voraus: Wo stehst Du in fünf Jahren?
Auf langfristige Sicht könnte ich mir gut vorstellen, die Ausbildung zur Rettungssanitäterin zu machen. Allerdings bin ich mir noch nicht zu 100 Prozent sicher.
Autor
Kantonsspital Glarus
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