Damit auch künftige Generationen eine lebenswerte Zukunft haben, strebt die Klimabewegung ein klimaneutrales Glarnerland an. Bild: pixabay.com
Damit auch künftige Generationen eine lebenswerte Zukunft haben, strebt die Klimabewegung ein klimaneutrales Glarnerland an. Bild: pixabay.com
Als Arbeitgeber ist die «Chalchi» mit 54 Arbeitsplätzen gleichauf mit der Spitex Glarus Nord.Bild: pixabay.com
Als Arbeitgeber ist die «Chalchi» mit 54 Arbeitsplätzen gleichauf mit der Spitex Glarus Nord.Bild: pixabay.com
Mehr Treibhausgase führen zu wärmeren Temperaturen und in der Folge zu extremeren Wetterereignissen. Bild: pixabay.com
Mehr Treibhausgase führen zu wärmeren Temperaturen und in der Folge zu extremeren Wetterereignissen. Bild: pixabay.com
Weisskalkprodukte der «Chalchi» kommen zum Beispiel in Lebensmitteln vor. Bild: pixabay.com
Weisskalkprodukte der «Chalchi» kommen zum Beispiel in Lebensmitteln vor. Bild: pixabay.com

Ostschweiz

Treibhausgasreduktion und Meinungsbildung im Vordergrund

Am 27. November stimmt die Gemeindeversammlung Glarus über die Überbauungspläne der Kalkfabrik Netstal (KFN) ab. Während das Stimmvolk in Gemeinden anderer Schweizer Kantone selbstverständlich an vergleichbaren Geschäften mitbestimmt, war in Glarus ein fakultatives Referendum nötig. Ende August haben 391 Stimmbürger*innen dieses auf Initiative eines Landrats ergriffen. Die Reduktion der Treibhausgase und die Meinungsbildung stehen für die Klimabewegung im Vordergrund – sie gibt deshalb keine Parole für die Gemeindeversammlung heraus, schliesst aber Informationslücken.

Zusammen mit dem Präsidenten der Glarner Handelskammer und Vertretern der bürgerlichen Parteien war eine Delegation der Klimabewegung am 16. Oktober Gast bei der «Chalchi». Die Vertreter der Kalkfabrik betonten, sich an die Gesetze zu halten. Wirkungsvolle gesetzliche Massnahmen – zum Beispiel beim kantonalen Energie- oder nationalen CO2-Gesetz – sind auch ein Hauptanliegen der Klimabewegung.

Innovation aus Netstal mit Bekenntnis zu Paris
Die «Chalchi» verfügt über ein breites Produktesortiment. Nebst den bekannten Schotterprodukten werden die Weisskalkprodukte weltweit an Kunden mit hohen Anforderungen verkauft. Sie kommen zum Beispiel in Lebensmitteln, Fungiziden oder Pharmazeutika vor. Mit dem Willen der «Chalchi», netto null CO2-Emissionen laut Übereinkommen von Paris https://bit.ly/3flMdAd zu erreichen, ist künftig auch Innovation hinsichtlich der CO2-Reduktion nötig.

Klimaneutrales Glarnerland im Zentrum
Die Klimabewegung setzt sich für die Reduktion der Treibhausgase ein. Sie führen zu wärmeren Temperaturen und in der Folge zu Gletscherschmelze, Felsabbrüchen, einer höheren Schneefallgrenze sowie extremeren Wetterereignissen wie Trockenheit oder Starkregen. Damit auch künftige Generationen eine lebenswerte Zukunft haben, strebt die Klimabewegung ein klimaneutrales Glarnerland an. Dazu will sie Projekte lancieren und Akteure vernetzen, die ein Potenzial zur Reduktion des CO2-Ausstosses aufweisen (siehe Berichte unter «Download»).

Gegenseitige Dringlichkeit
Trotz grosser Dringlichkeit der Klimafrage, sucht die Klimabewegung den konstruktiven und gemeinsamen Weg. Sie ist motiviert, diesen zusammen mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu gehen. Durch die Vielschichtigkeit des Themas rund um die KFN-Überbauungspläne läuft der Meinungsbildungsprozess Gefahr, die Gesellschaft in «Gegner» und «Befürworter» zu spalten. Diese Dynamik ist der falsche Weg für die Klimabewegung. Sie gibt deshalb keine Abstimmungsempfehlung ab und vertraut auf das Bekenntnis der «Chalchi» zum Pariser Klimaabkommen sowie die Ausgewogenheit der bereitgestellten Informationen zur Meinungsbildung.

ERGÄNZENDE INFORMATIONEN ZUM CO2-AUSSTOSS DER KFN

60'000 Tonnen CO2 pro Jahr
Der Klimawandel ist eine der dringendsten Herausforderungen. Die KFN verursacht gemäss Emissionshandelsregister https://bit.ly/3lTRhyh jährlich 59'285 Tonnen CO2 (2019). Davon entstehen laut kantonaler Abteilung Bau und Umwelt 12'800 Tonnen durch die Verwendung von Brenn- und Treibstoffen. Der Rest ist geogenen Ursprungs, entsteht also durch den chemischen Prozess beim Brennen des Kalks. Die KFN rangiert auf Platz 15 der am Emissionshandel teilnehmenden Schweizer Firmen.

Gebäudebereich und Kalkfabrik gleichauf
Am meisten CO2 stösst im Kanton Glarus die Kehrichtverbrennungsanlage mit 114'200 Tonnen aus. Die Hälfte davon gilt als fossil – CO2-relevant sind also 57'100 Tonnen. Der Verkehr verursacht 77'000 Tonnen (Quelle: Kanton Glarus, Bau und Umwelt). Nach Abzug des CO2, das durch Alterung der Kalkprodukte wieder gebunden wird, liegt der «Chalchi»-Ausstoss etwa gleichauf mit dem gesamten Gebäudebereich im Kanton Glarus (45'000 Tonnen). Als Arbeitgeber ist die «Chalchi» mit 54 Arbeitsplätzen gleichauf mit der Spitex Glarus Nord (Quelle: Kanton Glarus, Kontaktstelle für Wirtschaft).

INFOVIDEO ZU DEN ÜBERBAUUNGSPLÄNEN DER KFN

Meinungsbildung und politische Partizipation
Der Vielschichtigkeit der beiden Geschäfte zu den Überbauungsplänen der KFN widmet die Klimabewegung Glarus ein informatives Video mit weiteren Fakten und Umständen. Es schliesst noch vorhandene Informationslücken und soll zur ausgewogenen Meinungsbildung der Stimmberechtigten beitragen. Das Infovideo zu den Überbauungsplänen der KFN https://bit.ly/3nLYEIr ist auch auf Facebook https://bit.ly/2HoI3uK zu finden.

#klimaglarus

Autor

KlimaGlarus.ch

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Kategorie

  • Ostschweiz

Publiziert am

23.11.2020

Webcode

www.glarneragenda.ch/TQ4vRd