Claudio Camenzind
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Soziale Gerechtigkeit und faire Wirtschaft

Claudio Camenzind, Mitglied der Geschäftsleitung der SP Kanton Glarus, meldet sich zur Debatte über soziales Wirtschaften.

Gerne möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Vorstellungen betreffend den wirtschaftlichen Wohlstand und die soziale Gerechtigkeit geben. Faire Wirtschaft bedeutet für mich nicht nur eine ausgewogene Verteilung des wirtschaftlichen Wohlstands, sondern auch die Sicherung der finanziellen Stabilität jeder Familie. So unterstütze ich die Agenda der SP des Kantons Glarus, die darauf abzielt, nicht nur zu schützen, sondern auch zu stärken. Doch wie sieht die Brücke zwischen wirtschaftlichem Wohlstand und sozialer Gerechtigkeit aus?

1. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Frauen verdienen in der Schweiz 18 Prozent weniger als Männer – obwohl der Grundsatz «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» seit 1981 in der Bundesverfassung steht.

2. Förderung von Ausbildung: Eine nachhaltige Wirtschaft setzt auf qualifizierte Arbeitskräfte. Daher plädiere ich für verstärkte Anreize, um Bildung und Ausbildung im Kanton zu halten. Investitionen in Ausbildungsstätten und die Unterstützung von Bildungsprogrammen sind unabdingbar, um auch in Zukunft auf kompetente Fachkräfte zählen zu können.

3. Soziale Sicherheit für alle: Eine gerechte Gesellschaft erfordert den Zugang aller zu grundlegenden Sicherheitsnetzen. Eine faire Wirtschaftsordnung berücksichtigt daher die Notwendigkeit, soziale Sicherheit für alle zu gewährleisten. Dies umfasst Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, Gesundheitsversorgung und sozialer Unterstützung.

4. Stärkung der lokalen Wirtschaft: Die Förderung von Kleinunternehmen und lokalen Betrieben trägt dazu bei, eine vielfältige und widerstandsfähige Wirtschaft aufzubauen. Dies kann durch gezielte Förderprogramme und Steueranreize erfolgen, um das Wachstum kleiner Unternehmen zu unterstützen.

Ein besorgniserregendes Thema ist der Wegzug von Fachkräften, besonders in jungen Jahren, aus ländlichen Regionen. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, damit Fachkräfte hier bleiben oder zurückkehren. So müssen wir sicherstellen, dass Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten attraktiv sind. Dies kann durch gezielte Investitionen in innovative Projekte und Technologien erreicht werden.

Oder auch durch familienfreundliche Angebote? Die Schaffung eines lebendigen kulturellen und sozialen Umfelds ist entscheidend, um junge Fachkräfte anzuziehen. Veranstaltungen, Freizeitmöglichkeiten, intakte Natur, digitale Vernetzung und ein starkes Gemeinschaftsgefühl lassen sie gerne hier wohnen.

Ich besitze nicht das fertige Rezept für diese Herausforderungen. Sie betreffen uns alle, und eine parteiübergreifende Zusammenarbeit ist unerlässlich, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Autor: Claudio Camenzind, Niederurnen

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SP Kanton Glarus

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Publiziert am

28.06.2024

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