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450 Unterschriften mobilisieren den Glarner Pioniergeist
Heute früh hat das Netzwerk «Glarus zukünftig mobil» die Petition «Glarner Verkehrswende jetzt» an den Regierungsrat übergeben. Zusammengekommen sind 450 Unterschriften. Die Verantwortlichen hatten sich 300 vorgenommen.
Lanciert wurde die Petition am nationalen Aktionstag «Verkehrswende jetzt!» vom 17. September 2022. An diesem Tag fanden 15 regionale Veranstaltungen statt. Sie alle setzten ein Zeichen für ein Mobilitätssystem, das weniger Ressourcen verbraucht, effizienter ist, für mehr Lebensqualität sorgt und das Klima schützt.
Petition an den Glarner Regierungsrat
«Wir wollen, dass sich Glarus als Pionierkanton für intelligente Mobilität positioniert und jetzt wirksame Massnahmen dazu ergreift», schreibt das Netzwerk in der Petition. Der Regierungsrat soll die Nachteile des Mehrverkehrs ernst nehmen und die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden anerkennen. Heute Morgen hat der Glarner Bau- und Umweltdirektor, Regierungsrat Kaspar Becker, 450 Unterschriften entgegengenommen, die dieses Anliegen unterstützen. Der Regierungsrat kam schon mal ins Strampeln, als er anlässlich der Übergabe auf einem Velo Licht in die morgendliche Dunkelheit brachte.
Glarner Pioniergeist wecken
Viele Glarnerinnen und Glarner hoffen seit Jahrzehnten auf die Lösung des Verkehrsproblems. Im Zentrum der Massnahmen stehen Umfahrungsstrassen. Bis eine davon vielleicht gebaut ist, vergehen 20 Jahre, also ein Zeitraum einer ganzen Generation. Laut Organisatoren gilt es, diese Zeit zu nutzen, um Glarus zum Pionierkanton für intelligente Mobilität zu machen. Dazu Netzwerkmitglied Werner Kälin: «Die Ausgangslage für eine Zusammenarbeit mit dem Bund ist perfekt, da er Eigentümer der Strasse von Näfels bis Glarus ist. Es geht darum, die bestehenden Strassen effizienter zu nutzen und jetzt mehr Lebensqualität in den Dörfern zu ermöglichen.»
Mehr Aktivität in Sicht
Im kommenden Jahr plant das Netzwerk «Glarus zukünftig mobil» weitere Aktionen zu den Forderungen der Petition. «Mobilität geht uns alle an. Deshalb braucht es den Dialog in der Bevölkerung und die Zusammenarbeit mit der Politik und der Wirtschaft», ist Netzwerk-Mitglied Rahel Marti überzeugt. Tatsächlich interessiert die Verkehrsproblematik viele Glarnerinnen und Glarner. So sind auch im Rahmen der Unterschriftensammlung einige Ideen aus der Bevölkerung beim Netzwerk eingetroffen. Dazu Marti: «Einerseits sind wir gespannt auf die Antwort des Regierungsrats, andererseits sind wir uns bewusst, dass alle an einer zu-kunftsfähigen Mobilität beteiligt sind.» Das Netzwerk bündelt deshalb bestehende und entstehende Ideen entlang der drei zentralen Aspekte «besser lenken, mehr teilen, klug vernetzen.»
Besser lenken: Digitalisierung nutzen!
«Wir müssen die bestehenden Strassen besser nutzen, statt nur neue zu bauen. Zum Bei-spiel können digitale Ampelsysteme helfen, den Verkehr zu dosieren, statt ihn in den Dörfern zu stauen. Auch Mitfahrsysteme sind zentral: Dabei fahren Privatpersonen gemeinsam, statt allein im Auto.»
Mehr teilen: Platz für alle machen!
«Der knappe Platz auf unserem Talboden gehört nicht nur dem Auto – er gehört der Land-wirtschaft, die Biodiversität, der Freizeit. Die heutige Infrastruktur reicht für alle Verkehrsfor-men, wenn das Auto Platz macht: für Busse, für E-Bikes und normale Velos, für Fussgänge-rinnen und Fussgänger.»
Klug vernetzen: Vorhandenes verbessern!
«Wir haben alles: Schienen, Strassen, Busse, Velo- und Fusswege. Vernetzen wir die ver-schiedenen Verkehrsmittel klug, sind wir klimagerechter unterwegs. Zum Beispiel fördert der Bund Verkehrsdrehscheiben – das sind Umsteigepunkte, wo frühzeitig vom eigenen Auto auf andere Verkehrsmittel umgestiegen wird.»
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