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Lisa Eikrann
Ennenda
Lisa Eikrann, 1983 in Norwegen geboren. Sie lebt, mit ihrem Mann, in Ennenda. Das Studium als Bühnenbildnerin hat sie an der Akademie für Bühnenkunst in Oslo und an der Zürcher Hochschule der Kunst absolviert.
Sie interessiert sich für das Zusammentreffen von Menschen mit der Architektur. Lisa arbeitet konzeptionell und zum Teil abstrakt mit Objekten und Rauminstallationen, die eine Beziehung zum Betrachter herstellen. Das bedeutet, dass sie von einem Plan ausgeht und diesen als Vorhaben umsetzt. Dabei spielen die Wahrnehmungen über Sinne eine entscheidende Rolle. Die Intention der Arbeit ist nach Aussen gerichtet. Als Künstlerin beschäftigt sie sich mit Objekten ausserhalb der eigenen Person. Aus dieser Arbeit ergeben sich wechselseitige Wirkungen, welche die Wahrnehmung der Arbeiten beeinflussen.
Seit 2009 arbeitet die Künstlerin mit der Beziehung zwischen Körper und Raum. Skulpturen und Installationen sind Ausdruck dafür. Frei stehende architektonische Kompositionen werden benutzt. Diese haben die Absicht, sowohl die Aussenwelt als auch die Innenwelt als Teil eines ganzheitlichen Werks darzustellen. Der Grundgedanke der Arbeit besteht darin, deutlich zu machen wie der Betrachter seine Umgebung wahrnimmt. Dies kann sich in einer spielerischen, kreativen Art und Weise ergeben, als Ergänzung zum geplanten, konzeptionellen Vorgehen. „Wahr-Nehmung“ ist subjektiv, selektiv und Sinn- und Gestaltgebend. Die Betrachter sehen die Arbeiten durch einen persönlichen Filter, projizieren den Sinn in das Werk und suchen für sich gültig Formen und Gestalten.
Die Rolle der betrachtenden Person ändert sich beim Zusammenspiel zwischen Objekt und Subjekt. Der Beobachter*in der Werke soll einen aktiven Part übernehmen. Er wird aufgefordert Suchender zu sein. Bei der physischen Barriere zwischen Betrachter und seiner Umgebung entsteht Raum für Reflexion, Assoziation; bei einer fokussierten Betrachtung können sich auch meditative Wahrnehmungen einstellen. Das Ziel der Künstlerin ist, ein Bewusstsein für die ursprüngliche Physikalität zu schaffen. Das Bewusstsein kann sich über die intuitive oder die sinnliche Wahrnehmung einstellen. Der physische Raum trifft die Identität der Betrachter. Die Form und die Materialität der Objekte sind bei der gedanklichen Auseinandersetzung Teil der Wechselwirkung zwischen Mensch und Objekt.
Seit 2015 hat die Arbeit eine neue Richtung eingeschlagen. Die Erfahrung vom Theater und der Szenografie wird genutzt. Die Kulissen sind in die Galerie verlegt worden. Die Skulpturen haben die Rolle der Kulissen erhalten, aber die Idee ihrer Funktion bleibt bestehen. Die Folge ist eine neue Tiefe der Arbeit und der Betrachter*in hat eine neue Aufgabe erhalten. Es gibt keine Distanz mehr zwischen dem Theaterpublikum und dem szenischen Motiv. Der Besucher der Galerie übernimmt die Rolle des Schauspielers. Neu ist der Betrachter in der Kulisse und die Distanz in der Illusion des Theaters verschwindet. Es geht um die Frage, wie der Betrachter sich zu einem Raum, der Materialität, dem Objekt und dem Abstand zwischen all dem verhält. Das Verhältnis reflektiert das Ich des Betrachters, sein Selbstbild und seine Gedanken, aufbauend auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen.
Zur Ausstellung in der Glarner Kantonalbank hat Lisa schon lange geplant in die Welt des Reliefs einzutauchen. Diese Ausstellung gibt dazu Gelegenheit. Malerei und Skulptur kommt in ihrem Projekt zusammen und wird den Raum und die Umgebung von den Betrachtern beeinflussen. Die Arbeit wird eine abstrakte Komposition aus Holz und Metall und wird mit dem Ausstellungsraum spielen. Der Titel der Arbeit ist „mitten in der Welt bist du“. Thematisch geht es um das Entdecken der inneren Welt des Betrachters. Mit dieser Arbeit versucht Lisa unerreichbare Ideen, Gedanken, Assoziationen und Erfahrungen der inneren Welt des Betrachters zu wecken.
#coronakunstglarus
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Lisa Eikrann
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