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KSGL baut Palliative Care-Angebot aus
Die Spitäler sind mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Einerseits sollen Behandlungen immer produktiver und effizienter werden, andererseits wird die Bevölkerung immer älter und kränker. Der Bedarf einer umfassenden Betreuung im Alter sowie bei jüngeren Menschen mit einer schweren Erkrankung und vor dem Lebensende steigt konstant. Das Kantonsspital Glarus KSGL hat trotz Spardruck aufgrund der grossen Nachfrage entschieden, die Bettenkapazität auf der Palliativstation von bisher drei auf sechs Betten zu erhöhen.
«Auf der Palliativstation werden Menschen mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung betreut. Dabei ist es nicht relevant, wie lange diese bereits als Diagnose bekannt ist. Nebst Krebs gehören dazu auch chronische Organversagen von Herz, Leber, Lunge oder Niere, sowie neurologische Krankheiten. Unter anderem gehören dazu die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS), Parkinson oder Demenz und viele mehr», erklärt Andrea Schneider, Fachverantwortliche Palliative Pflege am KSGL. In der Regel dauert ein Aufenthalt auf der Palliativstation ein bis drei Wochen.
Das Team der Palliative Care ist interdisziplinär aufgestellt: Pflegefachkräfte und Ärzte arbeiten eng mit Physio- und Ergotherapie zusammen, um unter anderem Defizite bei den Aktivitäten des täglichen Lebens zu verbessern. So bleibt die Selbstständigkeit der Patienten länger erhalten. Bei Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen steigt das Risiko einer Mangelernährung deutlich, die Ernährungsberatung unterstützt hier die Betroffenen, ihre Mangelernährung zu verbessern. Die Musiktherapie schliesslich sorgt für Ruhe und Entspannung und unterstützt so die Patienten auf dem letzten Abschnitt ihres Lebensweges. Weil oft existentielle Fragen oder auch Sinnfragen auftauchen, steht auf Wunsch der Patienten der Spitalseelsorger beratend zur Seite. Der spitalinterne Sozialdienst wiederum klärt den Unterstützungsbedarf für die Weiterbetreuung nach dem Spitalaufenthalt ab. Das gesamte Behandlungsteam steht nebst den Patienten auch den Angehörigen zur Verfügung, diese können ebenfalls jederzeit mit ihren Fragen auf das Behandlungsteam zugehen und werden - wenn immer möglich - in die Behandlung und Betreuung miteinbezogen.
In der Regel dauert der Aufenthalt auf der Palliativstation zwei Wochen. Die Behandlung orientiert sich am von den Krankenkassen anerkannten SENS-Modell, welches auch wir im KSGL anwenden. Das SENS-Modell unterstützt dabei, den Patienten und sein Umfeld ganzheitlich zu erfassen und so eine individuelle und optimale Behandlung und Betreuung sicherzustellen. SENS steht für Symptom-Management, Entscheidungsfindung, Netzwerk und Support.
Nicht nur während der Erkrankung sind Angehörige froh um ein offenes Ohr, sondern auch beim Trauern nach dem Tod des geliebten Menschen. Gerade in dieser heiklen Phase dürfen Angehörige nicht alleine gelassen werden. Zu diesem Zweck hat das Palliativ-Team das Trauercafé geschaffen. Dieses findet immer am ersten Dienstag im Monat von 15.00 Uhr bis 16.15 Uhr im «Glarnerstübli» im Kantonsspital Glarus statt. Eine Anmeldung zum Besuch des Trauercafés ist nicht notwendig, die Teilnahme ist kostenlos und für alle Konfessionen offen. Das Trauercafé leiten der KSGL-Seelsorger und die Sozialberaterin der Krebsliga Ostschweiz gemeinsam.
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Kantonsspital Glarus
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